Mittwoch, 25. November 2009

Das Schicksal der irischen "Rennhunde"


Dies ist ein Gastbeitrag von ARAN (Animal Rights Action Network Ireland) - vielen Dank für eure tolle Arbeit!

Jahr für Jahr werden über 20.000 Windhunde (greyhounds) in Irland gezüchtet. Die meisten von ihnen werden getötet, da sie nicht „gut genug“ sind, um sie in Rennen einsetzen zu können oder nachdem ihre „Karriere“ auf der Rennbahn beendet ist. Tausende von Welpen werden getötet noch bevor sie überhaupt ein Rennen gelaufen sind, weil sie die benötigen Standards nicht erfüllen. Die Existenz jeder der größten Rennbahnen in Irland ist für die Tötung hunderttausender Windhunde pro Jahr verantwortlich. Hinzu kommt, dass tausende Windhunde in Irland für die britische Rennindustrie gezüchtet und dann getötet werden, weil sie die Anforderungen nicht erfüllen.

Irische Greyhounds, die an Rennen teilnehmen, erleiden unzählige Unfälle und oft schlimme Verletzungen. In den vergangenen Jahren haben Medienberichte groß angelegte Schlachtungen von früheren „Rennhunden“ aufgedeckt. Oft werden die Tiere mit grausamen Methoden umgebracht und man fand schon ausgesetzte Greyhounds mit abgeschnittenen Ohren – so sollen Tätowierungen verschwinden, die Züchter, Besitzer oder Trainer bloßstellen würden. Davon abgesehen verursacht die Hunde-Rennindustrie auch den Tod unzähliger weiterer Hunde, da die früheren „Rennmaschinen“ ein neues Zuhause benötigen, in das sonst andere „ungewollte“ Hunden und Streuner aus Tierheimen vermittelt werden könnten. Diese Tiere müssen „eingeschläfert“ werden, weil es nicht genügend Plätze für sie gibt.

Um die massenhaften Tötungen und das Leid der Windhunde zu beenden, muss die kommerzielle Rennindustrie abgeschafft werden, wie es bereits in anderen Ländern der Fall ist. In der Zwischenzeit ist es unabdingbar, die Öffentlichkeit davon zu überzeugen, keine Hunderennen zu besuchen oder Wetten abzugeben, um diese tierfeindliche Industrie nicht finanziell zu unterstützen. In Irland gibt es bereits viele engagierte Tierschützer, die Demonstrationen vor Rennbahnen abhalten und auf andere Weise auf den Schutz der Tiere aufmerksam machen. So arbeitet die Organisation Animal Rights Action Network (ARAN) in Irland beispielsweise schon seit Jahren an diesem Thema und hat vor kurzem eine Aktionswoche für Windhunde organisiert. Weitere Infos finden Sie unter http://www.aran.ie/.

Leider wird die Windhund-Rennindustrie auch von der irischen Regierung weiter am Leben gehalten, indem Millionen an Steuergeldern jedes Jahr in die Industrie fließen. Wahrscheinlich wird die Wirtschaftskrise diese Gelder eindämmen, so dass möglicherweise einige Bahnen aufgrund fehlender Geldmittel schließen werden.

Wenn Sie Urlaub in Irland oder anderen Ländern machen, in denen Hunderennen veranstaltet werden, dann bleiben Sie den Rennbahnen bitte fern! Bitten Sie Reiseveranstalter, diese Angebote aus ihrem Programm zu nehmen und klären Sie auch Ihre Freunde über die Problematik auf! Jedes nicht verkaufte Ticket zeigt den Veranstaltern der Rennbahnen, dass die Menschen keine tierfeindliche Unterhaltung wollen und brauchen!

Donnerstag, 12. November 2009

PETA trauert um Robert Enke


Uns allen fehlen die Worte, die unsere Trauer über den Verlust von Robert Enke beschreiben könnten. Aber wie auch soll man den tragischen Tod eines Spitzensportlers und herzlichen Menschen in Worte fassen, der mit so viel Herzblut auch für die Rechte der Tiere gekämpft hat?

Robert Enke hat PETA Deutschland e.V. in der Arbeit für die Tiere seit Jahren beispiellos unterstützt. Mit ihm gemeinsam konnten wir gegen die grausame Hunde- und Katzenpelzindustrie in China kämpfen und gegen das „kopflose“ Verschenken von Tieren als Weihnachtsgeschenke. Robert Enke hat zahlreiche Briefe für uns unterzeichnet , um diesen mehr Nachdruck bei den zuständigen Behörden zu verleihen. Sein Engagement für die Tiere ging aber noch weit darüber hinaus: Gemeinsam mit seiner Frau Teresa hat Robert Enke unzähligen Tieren das Leben gerettet. Neun ehemalige Streuner, die auch auf den mit PETA verwirklichten Robert Enke-Anzeigen zu sehen sind, leben seit Jahren bei der Familie.

Robert Enke sagte einmal: „Wenn ich durch meine Bekanntheit bewirken kann, dass die Menschen bei grausamen Themen nicht wegschauen, dann habe ich etwas geschafft“.

PETA wird Robert Enkes Herzlichkeit und sein großes Engagement für die Tiere schmerzlich vermissen. Er wird uns als Tier- und Menschenfreund ewig in Erinnerung bleiben.

Donnerstag, 5. November 2009

Die Angst, die Kontrolle zu verlieren



Dies ist ein Eintrag von Hundetrainerin und Autorin Clarissa von Reinhardt. Weitere Informationen finden Sie unter www.animal-learn.de!


Die Menschen glauben oft, die Basis einer guten Beziehung zwischen ihnen und ihrem Hund wäre, dass der Hund ihnen blind vertraue. Aber das stimmt nicht. Die Basis einer guten Beziehung ist, sich gegenseitig zu vertrauen.

Das erfordert natürlich zunächst, dem Hund eine eigene Persönlichkeit, verbunden mit entsprechen Persönlichkeitsrechten, zuzugestehen und das ist für viele Menschen sehr schwierig. Hunde sollen artig sein, das tun, was wir ihnen sagen und auf keinen Fall etwas tun, das wir unartig, peinlich, widerlich oder sonst irgendwie nicht gut finden. Und unsere Vorstellungen darüber, was wir alles „nicht gut“ finden, sind für einen Hund nicht immer leicht zu verstehen. Er soll sich nicht in Kuhscheiße wälzen, nicht das Kaminholz auf unserem Perserteppich zerkleinern, nicht in den Wald laufen und jagen – dabei sind all diese Dinge so wunderbar, findet er.

Nun gut, einiges können und sollten wir unserem Hund nicht erlauben. Es kann zu ernsthaften Problemen führen, wenn er Rehe hetzend durch den Wald jagt oder das Meerschweinchen des Nachbarn erlegt. Wir brauchen also eine gewisse Kontrolle über unseren Hund, um ihn steuern und lenken zu können. Aber warum ist es uns so wichtig, Hunde ständig zu kontrollieren. Ganze Trainingssysteme sind darauf aufgebaut, den Hund jederzeit unter Kontrolle zu haben. Er darf nur auf zugewiesenen Plätzen liegen, soll nicht zuerst durch die Tür gehen, darf nur auf Kommando fressen, einige Menschen gehen sogar so weit, dass sich der Hund nur auf ein bestimmtes Wort hin lösen darf. Es reicht nicht, wenn er irgendwie vor einem sitzt, nein, es muss in einem bestimmten Winkel sein. Wenn wir es ihm sagen, muss er sich sofort hinlegen – auch wenn der Boden kalt und matschig ist oder ihm das Ablegen aufgrund gesundheitlicher Probleme schwer fällt. Dort hat er dann zu liegen, bis wir ihm erlauben, wieder aufzustehen. Sonst wird er bestraft, denn schließlich muss er unter Kontrolle gehalten werden. Geht man so mit einem Freund um?

Machen wir einen Ausflug in die Humanpsychologie. Was wollen wir kontrollieren, was ist das Ziel dieser pedantischen Kontrolle? In der Regel kontrollieren wir das, was uns eigentlich Angst macht. Der, der uns Angst macht, soll genau das tun, was wir sagen – damit wir das Gefühl haben, ihn steuern zu können. Tatsächlich habe ich oft beobachtet, dass vor allem die Trainer und Hundehalter ihren Hund besonders streng und pedantisch führen, die ihn eigentlich fürchten, oftmals sogar eine tief sitzende generelle Angst vor Hunden haben.

Wenn wir unsere Hunde aber verstehen und ihnen vertrauen, dann brauchen wir sie nicht zu fürchten. Und wenn wir sie als Persönlichkeiten ernst nehmen, versteht es sich von selbst, dass wir ihnen eine Gefühls- und Gedankenwelt zugestehen, die der unseren in vielen Punkten ähnlich ist...