Donnerstag, 30. April 2009

Wie der Obama'sche Wasserhund doch noch Leben retten könnte

Wenn die Amerikaner doch nur einen "First Dog" wählen könnten... Sicher hätte jeder, der bereits das Glück hatte, sein Leben mit einem geretteten Hund zu teilen und zu entdecken, wie einzigartig, liebenswert und clever er doch war, für einen Hund aus dem Tierheim für das Weiße Haus gestimmt. Doch stattdessen ist der erste Hund der Nation nun ein unglaublich süßer aber doch absichtlich gezüchteter 6-Monate alter portugiesischer Wasserhund, der den Obamas von Senator Ted Kennedy geschenkt wurde.

Was daran verkehrt sein soll?

Naja, nicht alles. Natürlich hätte die Präsidentenfamilie die einmalige Chance nutzen können, der Welt zu zeigen, dass sie einen ungewollten Hund aus dem Tierheim zu sich nehmen. Doch unsere Kollegen aus den USA (und natürlich auch wir) waren schon froh zu hören, dass "Bo" nicht noch für eine Flut an ungewollten Nachkommen sorgen wird.

Bo wurde bereits kastriert - eine Tatsache, die man in jedem Land der Welt lautstark verkünden sollte. In den USA könnten die Obamas durch die Kastration ihres Hundes anderen Menschen ein Vorbild sein und so gegen die Überpopulation an Hunden und Katzen vorgehen, der dort Jahr für Jahr über 4 Millionen Tiere zum Opfer fallen, indem sie auf Kosten der Steuerzahler eingeschläfert werden müssen.

Schon seit Jahren drängen zahlreiche Tierschutzorganisationen und Tierheime die Halter von Hunden und Katzen darauf, ihre Tiere kastrieren zu lassen. Neben Vorteilen wie der Reduzierung einiger Krebsarten, werden so nicht noch mehr ungewollte Tiere geboren, die möglicherweise jahrelang - oder sogar ein Leben lang - auf ein neues Zuhause warten.

Im Hinblick auf die USA, haben unsere Kollegen unzählige Bitten ausgesandt, um den Menschen begreiflich zu machen, dass auch "nur ein Wurf" den Tod für Katzen und Hunde im Tierheim bedeutet. Sie haben versucht, den Menschen zu zeigen, wie das Kastrieren seiner Tiere sogar Steuergelder einspart, die anderenfalls darauf verwendet würden, heimatlose Tiere einzusammeln, sie ins Tierheim zu bringen und sie dort schlussendlich einzuschläfern.

Doch - wie auch hierzulande - funktioniert es einfach nicht. Wie auch in Deutschland findet man in den USA in jeder Zeitung unzählige Angebote à la "Welpen kostenlos in gute Hände zu vergeben". Zwielichtige Züchter schalten Anzeigen, um den schnellen Dollar aus "Rassehunden" zu machen. Wann immer eine Rasse in Mode kommt - wie derzeit der portugiesische Wasserhund - sehen Massenzüchter ihre Chance, die Nachfrage der Menschen zu stillen, ohne an die Konsequenzen zu denken.

Diese "Modetiere" nehmen nicht nur den Tieren im Tierheim die Chance auf eine Vermittlung, viele von ihnen landen irgendwann auch selbst dort, wenn ihre Familien einsehen, dass sie nicht genügend Zeit oder Geld für ihre neuen Sprösslinge haben. Allen voran würde der portugiesische Wasserhund noch vor dem Frühstück am liebsten gleich einen ganzen Marathon laufen - für vielbeschäftige Personen ist er wohl kaum ein geeigneter Gefährte.

Hunde zu züchten ist schlichtweg verantwortungslos. Doch die Züchter werden solange weiterzüchten, bis es keine Nachfrage mehr gibt. Traurigerweise stammen in den USA derzeit nur 10% aller in Familien lebenden Hunde aus dem Tierheim.

Deshalb bitte: wenn Sie Hunde wirklich lieben - und nicht nur den Gedanken, einen besonders hübschen Vierbeiner zu "besitzen" - dann gehen Sie in Ihr örtliches Tierheim und geben Sie einem heimatlosen Hund eine zweite Chance. Zwar bin ich ein ausgesprochener Fan von Mischlingen jeder Art, aber auch wenn Sie nach einem bestimmten Hund suchen, werden Sie sicherlich in einem Tierheim oder bei einer Tierschutzgruppe fündig.

Ist der Vierbeiner dann bei Ihnen eingezogen, zögern Sie bitte nicht, ihn oder sie kastrieren zu lassen, um nicht noch zu dem Problem beizutragen. Natürlich können wir die Überpopulation nicht über Nacht abschaffen, aber, wie Herr Obama wohl sagen würde: "Yes, we can" - wenn wir uns alle an ein paar einfache Regeln halten.

Donnerstag, 23. April 2009

Bindung

Dies ist ein Gasteintrag von Hundeexpertin und Autorin Clarissa von Reinhardt - vielen lieben Dank! www.animal-learn.de


Auch so ein Wort, das dem ambitionierten Hundehalter auf Schritt und Tritt begegnet, wobei diese Bindung natürlich „gut“ sein soll. Kein Fachbuch, kein Erziehungsvideo, kein Vortrag, bei dem es nicht um die gute Bindung des Hundes zu seinem Menschen geht.

Dabei fällt mir auf, dass es dabei immer um eine einseitige Beziehung zu gehen scheint. Der Hund soll eine gute Bindung an seinen Menschen haben. Aha. Und wie ist das mit der guten Bindung des Menschen zu seinem Hund? Eine Beziehung sollte niemals einseitig sein, schon gar nicht, wenn man sich zum Ziel setzt, eine aufrichtige und gute Beziehung zu führen. Bevor wir also eine gute Bindung unseres Hundes zu uns anstreben, sollten wir kurz innehalten und uns fragen, wie es eigentlich um unsere Bindung zu unserem Hund bestellt ist. Welche Rolle spielt er in unserem Leben? Welche darf er spielen? Warum haben wir ihn bei uns aufgenommen oder „angeschafft“, um ein unschöneres Wort zu verwenden. Anschaffen tut man normalerweise Dinge, nicht Partner... warum also? Nicht immer ist bei ehrlicher Stellungnahme die Suche nach einer von gegenseitigem Respekt getragenen Beziehung zweier unterschiedlicher Lebewesen die Antwort. Menschen schaffen sich Hunde an, um ihr Ego zu befriedigen, um Geld mit ihnen zu verdienen, sich der Natur ein Stück verbundener zu fühlen oder sie für sich arbeiten zu lassen. Letzteres wäre übrigens an sich gar nicht verwerflich, wenn die Hunde trotzdem respektvoll und ihrer Art so gerecht wie möglich gehalten würden – was aber leider nur äußerst selten der Fall ist. Aber trotzdem erwarten wir von unseren Hunden ganz selbstverständlich, dass sie eine gute Bindung zu uns haben sollen.

Diese gute Bindung wird dann daran gemessen, wie gut der Hund seine Kommandos befolgt. Immer wieder höre ich Trainer zu Kunden sagen, ihr Hund hätte eine ganz schlechte Bindung an sie, weil er beim ersten oder zweiten Mal rufen nicht kommen würde. Was für ein Quatsch! Was hat denn eine gute Bindung mit der Frage zu tun, ob ein Hund seine Kommandos befolgt???

Ich kenne viele Hunde, die super gehorchen, alle Kommandos sofort und richtig ausführen – und ihre Menschen fürchten. Und ich kenne viele Hunde, die ihre Menschen wirklich lieben – aber sich nicht im Geringsten um deren Anweisungen scheren. Das eine hat mit dem anderen nichts, oder zumindest nur sehr wenig zu tun. Ein Beispiel: Nehmen wir an, Sie würden in einem Betrieb arbeiten und Ihr Chef gibt Ihnen eine Arbeitsanweisung. Sie erledigen diesen Auftrag sofort und gut. Sagt das etwas darüber aus, ob Sie Ihren Chef mögen? Nein. Es könnte sein, dass Sie einfach der Typ Mensch sind, der Befriedigung darin findet, an ihn gestellte Arbeitsaufgaben gut und schnell zu erledigen. Es könnte aber auch sein, dass Sie den Auftrag nur deshalb so zuverlässig und zur vollsten Zufriedenheit Ihres Arbeitgebers erledigt haben, weil der ein Tyrann ist, der sonst seine Launen an Ihnen auslässt. Betrachten wir es auch noch anders herum. Nehmen wir an, der Auftrag blieb tagelang liegen und erst als Ihr Chef sie mehrfach und schließlich nachdrücklich erinnert ihn zu erledigen, tun Sie Ihre Arbeit. Heißt dies, dass Sie Ihren Chef nicht mögen? Nein, nicht unbedingt. Vielleicht finden Sie ihn sogar ausgesprochen nett, aber Sie haben einfach keine Lust, diese Aufgabe zu erledigen oder Sie wissen nicht, wie Sie es anpacken sollen.

Ich denke manchmal, dass es vielen Hunden ähnlich ergeht. Wir erwarten alles Mögliche von Ihnen und machen ihre „Dienstbeflissenheit“ zum Gradmesser ihrer Zuneigung zu uns. Dabei verhalten wir uns dann oft auch noch so, dass sie die Aufgabe nicht lösen können, oder sie haben noch gar nicht verstanden, worum es geht.

Ich will Ihnen ein Beispiel dafür nennen. Vor einiger Zeit gab ich einen Workshop zum Thema „Tricks und Spiele“, an dem auch ein Mann mit seinem großen, sechsjährigen Mischlingsrüden teilnahm. Die an dieses Team gestellte Aufgabe bestand darin, dass der Mann einen Kong für den Hund verstecken sollte, den dieser dann suchen und – nachdem er ihn gefunden hat – zu seinem Menschen tragen sollte. Der Hund sah zu, wie der Mann in Richtung eines großen Baumes ging, dort irgendwo den Kong versteckte und zurück kam. Dann durfte der Hund loslaufen und suchen. Er sauste mit hoher Motivation los, fand den Gegenstand nach kurzem Suchen, rannte zurück in unsere Richtung, verlangsamte kurz, als er nur noch ca. 20 Meter von uns entfernt war und brachte dann den Kong – zu mir. Wir wiederholten die Übung und wieder brachte der Hund mir den gefundenen Gegenstand, nicht seinem Herrchen. Der zuckte nur die Schultern und sagte, er kenne dieses Verhalten schon, immer bringe der Hund Dinge zu jedem anderen, aber niemals zu ihm. Selbst dann nicht, wenn er ihn freundlich auffordernd darum bat. Er habe halt eine schlechte Bindung zu ihm und er wisse einfach nicht, wie er diese noch verbessern könne. Ich dachte nach. Das sonstige Verhalten des Hundes ließ nicht auf eine schlechte Bindung schließen. Setzte sich sein Herrchen zum Beispiel irgendwo hin, kam der Hund und setzte oder legte sich neben ihn. Meistens hielt er dabei sogar Körperkontakt, indem er sich an ihn anlehnte oder seine Pfote auf dem Schuh seines Herrchens ablegte. Wenn die beiden spazieren gingen, blieb der Hund in der Nähe und hielt regelmäßig Blickkontakt. Er forderte ihn sogar zum spielen auf, indem er ihn übermütig mit der Schnauze anstupste. Das alles passte nicht zu der Idee einer schlechten Bindung. Aber der Hund wollte seinem Menschen eindeutig nicht Dinge bringen, selbst wenn sein Herrchen diese extra für ihn ausgelegt hatte, obwohl er mit offensichtlicher Begeisterung loslief und diese auch stolz trug, wenn er sie gefunden hatte. Es musste also an etwas anderem liegen. Es musste etwas sein, was ganz genau mit dieser Situation zu tun hatte und den Hund davon abhielt, mit einem Gegenstand zu seinem Herrchen zu gehen, obwohl dieser nicht streng war, was ja manche Hunde davon abhält, zu ihren Menschen zu kommen. Interessant war noch, dass der Hund zuverlässig auf Zuruf kam – solange er nichts im Fang hatte. Nach einigem Ausprobieren fand ich heraus, woran es lag und es hatte rein gar nichts mit der Bindung des Hundes an seinen Menschen zu tun. Der Mann freute sich derartig, wenn der Hund ihm doch mal etwas brachte, dass er ihn dann immer am Kopf hielt, diesen vor Begeisterung ganz doll durchwuschelte und den Hund dabei fest an sich drückte. Das war es! Der Hund konnte das einfach nicht ausstehen. (Was ich übrigens gut verstehen kann, denn wenn mich jemand ganz fest an sich drücken und dabei meine Haare zerwuscheln würde, wäre ich auch nur wenig begeistert.) Ich erklärte dem Mann also, dass er sich anders verhalten müsse und gab ihm den Tipp, den Hund leise und ruhig zu loben und ihn an der seitlichen, ihm zugewandten Körperseite zu streicheln. Den Kopfbereich solle er dabei ganz aussparen. Seit er das so macht, bringt sein Hund ihm alle Gegenstände.

In Zusammenhang mit dem Begriff der guten Bindung gibt es übrigens ein interessantes Phänomen. All diese vielen Bücher und Videos, all die vielen Ermahnungen der Trainer, dass sie unbedingt da sein müsse, sonst würden auch die besten Trainingstipps und Tricks nichts helfen... und kein einziger Hinweis darauf, wie wir Menschen uns diese gute Bindung überhaupt erarbeiten können. Wie gewinnen wir denn das Vertrauen unseres Hundes? Wie erreichen wir, dass er sich uns freiwillig anschließt und gern mit uns zusammenarbeitet? Sicher nicht darüber, dass wir ihn ständig mit Kommandos und Verboten bombardieren.

Freitag, 17. April 2009

Biggis Rettung


"Hundewelpen kauft man beim Züchter. Nur dort bekommt man einen gesunden, verhaltensgerecht aufgewachsenen, problemlosen Hund."

Das meinen zumindest die meisten Welpenkäufer und suchen im Kleinanzeigenteil der regionalen Zeitungen oder im Internet nach einem – möglichst kostengünstigen – neuen Familienmitglied. Doch gerade dort tummeln sich aber auch immer mehr miese Geschäftemacher.

Die Gefahr über ein Welpeninserat an einen unseriösen Züchter oder Händler zu geraten, ist heute größer denn je. Denn zu gut läuft das Geschäft mit der Ware Hund. Gerade der Markt für Mischlingswelpen ist in den letzten Jahren enorm gewachsen. Denn bei vielen Interessenten liegt die finanzielle Schmerzgrenze so zwischen 200 – 300 €. Für dieses Geld findet man ein riesiges Angebot an Welpen mit ungewisser Herkunft. Viele Züchter wollen so wenig wie möglich investieren, um einen maximalen Gewinn zu erzielen. Dass dabei das Tier auf der Strecke bleibt, liegt auf der Hand.

Immer mehr "Opfer" solcher Machenschaften melden sich bei uns und berichten von ihren Erfahrungen. Welpen, die kurz nach dem Kauf krank geworden sind oder sogar verstarben sind keine Seltenheit. Auch schildert man uns immer wieder von Verhaltensstörungen, die auf die mangelnde Sozialisierung und Prägung im Welpenalter zurück zu führen sind. Oft gibt es nicht mal einen Kaufvertrag. Und nicht selten sind die Impfpapiere gefälscht oder gar nicht vorhanden.

Zusammen mit Susanka Bersin, Moderatorin bei bigFM machten sich zwei unser Mitarbeiter auf den Weg ins Ruhrgebiet, um dort einen dieser Züchter mit versteckter Kamera zu überführen...

Sehen Sie die Videoaufnahmen unter www.peta.de/web/biggi.2159.html
und lesen Sie den gesamten Bericht unseres Mitarbeiters Stefan!

Dienstag, 7. April 2009

Kind und Hund















Dies ist ein Eintrag von Hundeexperte Martin Rütter - vielen Dank noch einmal an dieser Stelle!


Foto: M. Grande

Gibt es etwas Schöneres für ein Kind, als gemeinsam mit einem Hund aufzuwachsen? Leider entstehen aber auch oft große Probleme zwischen Kindern und Hunden, die dann zum Teil sogar sehr gefährlich für die Kinder werden können.

Hunde müssen im Umgang mit Kindern lernen, sie zu akzeptieren. Denn Hunde werden kleinere Kinder nie als ranghöher ansehen, sie erkennen ihn ihnen das „nicht-erwachsene Lebewesen“. Und warum sollte sich ein erwachsener Hund von einem nicht-erwachsenen Menschen etwas sagen lassen? Daher dürfen Kinder niemals einen Hund korrigieren, sie benehmen sich dann aus Sicht des Hundes frech, was wiederum zu einer erzieherischen Korrektur des Kindes durch den Hund führen kann. Hier ist in der Regel zwar keine Verletzungsabsicht des Hundes vorhanden, jedoch ist die Haut des Kindes nicht so wiederstandsfähig wie z.B. die Haut eines Welpen, so dass schnell schlimme Verletzungen entstehen können.

Daher ist es zum entspannten Zusammenleben notwendig, dem Hund beizubringen, dass Kinder eine Sonderrolle außerhalb der Rudelrangordnung einnehmen. Der Hund muss erfahren, dass nicht er für die Erziehung dieses jungen Menschen verantwortlich ist, sondern der erwachsene Mensch. Für ihn sollten Kinder einfach von geringer Bedeutung sein, denn dann gibt es für ihn keinen Grund, in Konkurrenz zu den Kindern zu treten! Daher sind z.B. die Kinderzimmer oder aber der Spielteppich des Kindes für den Hund von Anfang an tabu, Hund und Kind haben jeweils eigene Bereiche, die gegenseitig respektiert werden müssen. So ist im Umkehrschluss der Liegeplatz des Hundes für die Kinder tabu. Zieht sich der Hund auf seinen Platz zurück, dürfen die Kinder ihn dort nicht stören, um ihn z.B. zu streicheln. Kinder müssen also wissen, wie sie sich dem Hund gegenüber verhalten sollen. Sie müssen die Grundregeln im Umgang mit Hunden erlernen, denn auch der Hund hat ein Recht auf Wahrung seiner Bedürfnisse und artgerechten Umgang.

Da Kinder aber nicht immer verantwortungsbewusst handeln, ist es unerlässlich, Kind und Hund ständig zu beobachten! Kinder und Hunde dürfen niemals alleine gelassen werden. Denn wenn es doch einmal zu einer brenzligen Situation kommt, muss der erwachsene Mensch da sein, um eingreifen zu können. Er muss den Hund in die Schranken verweisen und ihm klar machen, dass er das Kind nicht erziehen darf. Auch wenn das Kind sich aus Sicht des Hundes frech verhalten hat, indem es ihm z.B. ein Spielzeug abnehmen wollte! In einem nächsten Schritt muss der Mensch nun aber auch das Verhalten des Kindes unterbinden. Würde ein Mensch den Hund nämlich nur korrigieren, weil er ein Kind z.B. angeknurrt oder angesprungen hat, das Kind aber weiterhin in dieser Situation belassen, hat er aus Sicht des Hundes versagt.

Beachtet man jedoch diese Grundregeln, kann das gemeinsame Aufwachsen eine wundervolle Zeit werden. Der Hund ist oft nicht nur Spielkamerad, sondern auch verständnisvoller Zuhörer. Er lacht nicht über Missgeschicke, er kritisiert nicht oder stellt Fragen. Er ist einfach da und das Kind kann ihm sorglos alles erzählen, denn die ihm anvertrauten Geheimnisse sind dort sicher!

Gemeinsam mit den Eltern kann das Kind lernen, Verantwortung zu übernehmen, indem es z.B. in die Versorgung des Hundes mit eingebunden wird. Wie stolz ist es, wenn es dem Hund den Futternapf hinstellen oder aber bei der Fellpflege mithelfen darf! Als gemeinsame Beschäftigungsform eignet sich z.B. das Training von kleinen Kunststücken. „Gib Pfötchen“, „Männchen machen“ oder „Roll dich“ sind Tricks, die in der Regel Kind und Hund viel Spaß machen! Und wenn sie dann nur dem Training von Kind und Hund vorbehalten sind, also von den erwachsenen Menschen nicht durchgeführt werden dürfen, wird eine besondere Verbindung zwischen Kind und Hund geschaffen!

Viele weitere Tipps finden Sie in den Büchern von Martin Rütter, beispielsweise "Hundetraining mit Martin Rütter"
http://www.amazon.de/Hundetraining-Martin-R%C3%BCtter-Individuell-partnerschaftlich/dp/3440108279 oder unter www.ruetters-dogs.de.