Dienstag, 1. September 2009

Botulismus – echte Gefahr oder doch bloß Spinnerei?


Vor einigen Wochen erreichte mich eine Nachricht einer Unterstützerin, die berichtete, dass ihre beiden Hunde an Botulismus gestorben seien. Zuerst wurden die Gliedmaßen der beiden immer steifer und schon bald konnten sie kaum noch gehen. Sie brachte die Mischlinge sofort zum Tierarzt, ohne zu ahnen, an welcher Erkrankung sie leiden könnten. Beim Tierarzt angekommen wurde ihr nach einiger Zeit gesagt, es handele sich um Botulismus und die Chancen der Jungs stünden nicht gerade gut. Schon am nächsten Tag mussten ihrem Schreiben zufolge beide Hunde in ein künstliches Koma versetzt werden und starben kurz darauf.

Dieser Bericht hat mich aus zwei Gründen schockiert: 1., weil zwei wundervolle junge Hunde plötzlich sterben mussten. Und 2., weil ich gar nicht darüber Bescheid wusste, wie gefährlich Botulismus für Hunde sein kann. Ich rief einen Kollegen hier bei PETA an und er konnte mir alles Mögliche über Botulismus bei Enten erzählen, kannte sich mit Botulismus bei Hunden aber ebenfalls nicht aus. Also durchstöberte ich das Internet, stieß aber hauptsächlich auf Forenbeiträge über weitere ähnliche Vorfälle.

Daraufhin rief ich zwei Tierärzte an und beide sagten mir grundsätzlich das Gleiche: Hunde können theoretisch an den Folgen von Botulismus sterben, dies kommt allerdings sehr, sehr selten vor. Die beiden Ärzte hatten in ihrer gesamten Laufbahn bisher einen, bzw. keinen Fall von Botulismus in ihrer Praxis. Unmöglich ist es jedoch nicht! Deshalb sollten wir Menschen so gut wie möglich dafür sorgen, dass unsere vierbeinigen Gefährten keine Tierleichen während des Spaziergangs mitgehen lassen – die Botulismus-Bakterien kommen häufig bei wilden Vögeln vor – und darauf achten, ob Futterdosen möglicherweise einen gewölbten Deckel haben, der auf Gasbildung schließen lässt. Auch darin können sich die Bakterien verstecken.

Am häufigsten tritt Botulismus in den heißen Sommermonaten auf und nach der Aufnahme kann es nur einige Stunden oder auch mehrere Tage dauern, bis die ersten Symptome erkennbar werden. Meist versteifen sich zuerst die Beine des Hundes, dann andere Körperteile und schließlich fällt die Atmung immer schwerer. Sollten Sie eines dieser Anzeichen bei Ihrem Vierbeiner entdecken, bringen Sie ihn bitte sofort zum Tierarzt um sicher zu gehen. Da die Krankheit nur sehr selten auftritt, sollten Sie Ihren Tierarzt vielleicht direkt nach dieser Möglichkeit fragen.

Berichte, denen zufolge Hunde die Bakterien aus Gülle auf Feldern aufgenommen haben sollen, sind dagegen eher unwahrscheinlich: bei Botulismus kommt es größtenteils auf die aufgenommene Menge der Bakterien an. Ein Hund müsste also im Fall von Gülle eine große Menge essen, um sich zu infizieren. Ich weiß ja nicht, wie es Ihnen geht, aber die meisten Hunde, die ich kenne, schnuppern, wälzen sich und gehen weiter...

Unterm Strich kann man also sagen, dass Hunde scheinbar nicht besonders anfällig für Botulismus sind. Wenn sie sich aber wirklich anstecken, dann kann die Krankheit extrem gefährlich sein. Behalten Sie es also im Hinterkopf und schützen Sie Ihren Vierbeiner so gut wie möglich.
Sollten Sie andere Informationen zum Thema Botulismus gesammelt haben, freuen wir uns natürlich über weiteres Material!

Keine Kommentare: