Freitag, 2. Mai 2008

Schmerzfreies Training


Dies ist ein Gasteintrag meiner Freundin und Kollegin Liesel.

Vor einigen Wochen war ich auf eine Party eingeladen, wo viele der Gäste ihre Hundegeschichten zum Besten gaben. Die Unterhaltung war auch sehr lustig, bis einer der Gäste sagte, er würde darüber nachdenken, das Bellen seiner Hunde mit Elektroschockhalsbändern zu beheben. Es sind „Haushunde“ und scheinbar löst schon das leiseste Geräusch von draußen minutenlanges Bellen aus.

Ich sagte ihm höflich, dass ich sehr enttäuscht darüber wäre, dass er in Erwägung zog, eine Situation durch die Anwendung von Schmerz zu lösen, wo es doch auch anders ginge.

Ich erzählte ihm von meinen Erfahrungen mit meiner Hündin Molly und ihrer Vorliebe, meine Arbeitskollegen und mich zu „beschützen“. Normalerweise liegt sie ganz entspannt im Büro, sobald allerdings jemand den Gang an unserem Zimmer vorbeilief, bellte sie lauthals.

Zum Glück fand ich eine Lösung, die wunderbar funktioniert. Molly liiiiiiebt ihr Essen. Also stellte ich eine kleine Schüssel Trockenfutter auf meinen Schreibtisch und sobald ich hörte, dass jemand den Gang entlang kam, warf ich Molly eine Hand voll Futter zu. Hörte sie auf zu bellen und aß das Futter, lobte ich sie und sagte „braves ruhiges Mädchen!“. Es dauerte nur einen Tag lang, bis sie es verstand. Wenn jetzt jemand an unserem Büro vorbeikommt, bellt Molly nicht mehr, sondern schleicht sich leise zu meinem Tisch und bekommt dann einen Leckerbissen und ein dickes Lob.

Ich arbeite jetzt von zu Hause aus und dort hat Molly ein noch besseres Opfer gefunden: Sada, die Nachbarshündin. Sobald Sada anfängt zu bellen, möchte Molly am liebsten mitmachen. Aber schon nach einigen Versuchen funktionierte das gleiche Konzept.

Ich habe mir einige Behälter angeschafft, die laut klappern, wenn sie mit Trockenfutter oder anderen Leckerlis gefüllt sind und geschüttelt werden. Es tun aber auch Margarinebehälter. In jedem Zimmer habe ich so ein Gefäß und sobald Sada anfängt zu bellen, schnappe ich mir die Leckerlis, schüttle kräftig und lenke Molly so vom Mitmachen ab. Wenn sie das Schütteln hört, kommt sie sofort angerannt. Molly ist ruhig und ich bin glücklich!

Genau das Gleiche habe ich auch der Person auf der Party vorgeschlagen. Ich hoffe, er versucht es auf diese Weise. Warum sollten wir unsere Gefährten für etwas bestrafen, das ganz natürlich ist?

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